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Hypothalamische Amenorrhoe: alles ok, nur keine Periode

Hypothalamische Amenorrhoe – oder das Ausbleiben der Periode

 

Ein gesunder Lebensstil ist von großer Bedeutung – mit viel Sport und einer bewussten Ernährung tust du deinem Körper etwas Gutes. Genau so ist es doch, oder? Du bleibst fit, erreichst sportliche Höchstleistungen und hast eine tolle Figur. Doch dann bleibt die Periode aus, trotz des so gesunden Lebensstils, für den dich dein Umfeld so bewundert. Aber vielleicht liegt auch genau da die Ursache des Problems. Denn es ist möglich, dass du an hypothalamischer Amenorrhoe leidest.

 

Hypothalamische Amenorrhoe – Was ist das überhaupt?

Der Begriff Amenorrhoe bezeichnet im Allgemeinen das Ausbleiben der Periode. Bei einer

hypothalamischen Amenorrhoe liegt die Ursache dafür im Hypothalamus, einem Teil des Gehirns, welcher eine wichtige Rolle im weiblichen Hormonkreislauf spielt. Verschiedenste Arten von Stress können dazu führen, dass der Hypothalamus nicht genügend Gonadotropin produziert, was wiederum für die Bildung weiblicher Hormone verantwortlich ist. Dabei handelt es sich konkret um das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH). Ohne diese Hormone sind die Eierstöcke nicht in der Lage, Eizellen zu produzieren. Somit kommt es nicht zum Eisprung und die Periode bleibt aus. Von einer hypothalamischen Amenorrhoe spricht man, wenn dieses Ausbleiben der Periode für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten anhält. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit, dennoch ist es ein Warnsignal des Körpers, der sich nicht in Balance befindet. Und das sollte keinesfalls ignoriert werden.

 

Wer ist von hypothalamischer Amenorrhoe betroffen?

Vielen ist nicht bewusst, dass sie unter einer hypothalamischen Amenorrhoe leiden. Sie führen einen gesunden Lebensstil und werden von Freunden und Bekannten für ihre Disziplin und ihre Fitness bewundert. Wenn du wissen möchtest, ob du selbst davon betroffen bist, prüfe, ob einige der folgenden Aussagen auf dich zutreffen:

 

  • Deine Periode ist seit mindestens drei Monaten ausgeblieben.
  • Du trainierst mehrmals wöchentlich hart, ganz nach dem Motto „no pain – no gain“. Kräftezehrende Workouts, High-Intensity-Training und immer anspruchsvollere Joggingrunden prägen deinen Alltag. Unter keinen Umständen lässt du dich von deinem Training abbringen.
  • Eine gesunde und kalorienarme Ernährung ist dir sehr wichtig. Vor jeder Mahlzeit überschlägst du die enthaltenen Kalorien und achtest darauf, möglichst im Kaloriendefizit zu leben. Kohlenhydrate und Fette betrachtest du als Feinde, Schokolade, Chips, Burger & Co. hast du bereits seit Ewigkeiten von deinem Speiseplan verbannt. Stattdessen bevorzugst du Salat, Smoothies und Proteinshakes.
  • Du möchtest abnehmen und verfolgst strenge Diäten. Dank deiner eisernen Disziplin konntest du in kürzester Zeit bemerkenswerte Erfolge erzielen und die Kilos purzelten nur so.
  • Du leidest unter Stress – beruflich oder privat. Es gelingt dir nicht, wirklich abzuschalten und den Druck loszulassen, stattdessen befindest du dich immer in Anspannung.

 

Hast du dich in einigen Punkten wiedererkannt?

Dann spricht das durchaus dafür, dass du an hypothalamischer Amenorrhoe leidest. Damit bist du kein Einzelfall, nach Schätzungen leiden ca. 30 Prozent aller Frauen in ihrem Leben mindestens einmal darunter.

 

Welche Folgen kann eine hypothalamische Amenorrhoe mit sich bringen?

Vielleicht erscheint dir das Ausbleiben der Periode zunächst nicht sonderlich dramatisch. Doch die Folgen sind weitreichender, als du dir zunächst vorstellen magst.

Denn auch wenn hypothalamische Amenorrhoe keine Krankheit ist, schadet dieser Zustand deinem Körper und insbesondere auch deinem Hormonhaushalt.

Die Auswirkungen sind vielfältig. Zunächst führt eine hypothalamische Amenorrhoe dazu, dass du vorübergehend unfruchtbar bist, da der Eisprung ausbleibt und dein Körper nicht in der Lage ist für eine Schwangerschaft. Sollte es im unwahrscheinlichen Fall dennoch zu einer Schwangerschaft kommen, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt. Weiterhin leiden Betroffene oftmals unter Depressionen, Stimmungsschwankungen und Angstzuständen sowie unter chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, begleitet von Schlafstörungen. Auch Haarausfall, brüchige Nägel sowie eine verringerte Libido können damit einhergehen.

Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Osteopenie sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Verdauungskrankheiten. Bei einer hypothalamischen Amenorrhoe in jungen Jahren kann dies auch zu einer eingeschränkten Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale führen. Dazu können beispielsweise eine tiefere Stimme oder Bartwuchs gehören.

 

Was kann man gegen hypothalamische Amenorrhoe tun?

Die gute Nachricht ist zunächst, dass eine hypothalamische Amenorrhoe kein Dauerzustand sein muss und auf ganz natürliche Weise behandelt werden kann. Ganz allgemein betrachtet ist die Ursache für eine hypothalamische Amenorrhoe ein dauerhaftes Energiedefizit. Um dieses Problem zu lösen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder solltest du deutlich mehr Energie aufnehmen oder weniger Energie verbrauchen. Im besten Fall kombinierst du natürlich beides. Medikamente können den Eisprung zwar auch herbeiführen, aber langfristig kannst du deinen Hormonhaushalt nur durch eine grundlegende Umstellung ins Gleichgewicht bringen. Dabei ist dein eigenes Engagement erforderlich. Denn um wirklich etwas gegen eine hypothalamische Amenorrhoe zu unternehmen, musst du an deiner eigene Einstellung arbeiten. Dafür ist neben einer Ernährungsumstellung auch eine Anpassung deiner sportlichen Aktivitäten notwendig. Darüber hinaus gilt es, Stress zu reduzieren. Was in der Theorie ganz einfach klingt, erfordert in der Praxis viel Disziplin. Wie du dies in deinem Alltag konkret umsetzen kannst, lernst du in meinem demnächst erscheinenden Onlinekurs. In diesem unterstütze ich dich auf deinem Weg und helfe dir dabei, deinen Hormonhaushalt langfristig ins Gleichgewicht zu bringen.